#NR23 | In eigener Sache
Diesmal ganz eilig

Der „Nestbeschmutzer“ 2023 entstand in nur zehn Wochen

 

Bereits zum neunten Mal haben Journalistik-Studierende für Netzwerk Recherche (NR) den „Nestbeschmutzer“ produziert. Diesmal musste die Zeitung für die Besucher:innen der NR-Jahreskonferenz in Hamburg ganz schnell fertig werden. Denn von Semesterstart bis zur Tagung am 16./17. Juni waren es gerade mal zehn Wochen. Sonst war immer ein ganzes Semester Zeit.

Wegen der knappen Frist entschieden sich die Projektleiter Prof. Dr. Volker Lilienthal und sein Doktorand Malte Werner diesmal, eine reine Interviewausgabe zu produzieren. Für die Gespräche rund um Fragen der journalistischen Profession konnten auch Prominente wie Armin Wolf vom ORF gewonnen werden: „Ich operiere, was kommt“, so die provokante Überschrift. Manuel Stark sprach über den neuen Erzähljournalismus, Insa van den Berg über Sozialjournalismus und wie man die Erfahrungen benachteiligter Menschen in die Medien holt.

foto1-230616-1630-redaktion-wr-7450-733x414Unter der Perspektive der bedrohten Pressefreiheit beschäftigt sich der neue „Nestbeschmutzer“ (PDF zum Download) auch mit internationalen Entwicklungen, so zum Beispiel in einem Interview mit der mexikanischen Investigativjournalistin Marcela Turati. Laura Moore von der DW Akademie gab Auskunft über die Entstehung von Rankings der Pressefreiheit; Dr. Moore hatte zu diesem Thema an der Universität Hamburg promoviert. Überhaupt kommt auch die Kommunikationswissenschaft zu Wort, so in Interviews mit Christopher Buschow, Penelope Abernathy und Neil Thurman.

Großes Lob bekamen die Master-Studierenden vom NR-Vorsitzenden Daniel Drepper: „Wow, was für ein toller Nestbeschmutzer! Ich bin richtig beeindruckt. Ganz vielen Dank dafür!“

Natürlich waren die mitwirkenden Studierenden, darunter auch drei Wahlbereichlerinnen, Ehrengäste auf der zweitägigen Konferenz. Dort konnten sie zahlreiche hochkarätig besetzte Diskussion um Journalismus und sein gesellschaftliches Umfeld miterleben sowie Networking betreiben. Die JKW-Studierenden haben den Vertrieb gleich mitbesorgt. Persönlich überreichten sie den Kongressbesucher:innen im NDR-Konferenzzentrum in Hamburg-Lokstedt die Hefte. Und das führte direkt zu intensiver Lektüre.

Die teilnehmenden Studierenden zeigen sich sehr zufrieden. Für Yannik Damerau war es eine „war eine herausfordernde, aber sehr lohnenswerte Erfahrung“, den „Nestbeschmutzer“ in gerade einmal zehn Wochen zu produzieren. „Mir fällt kein Seminar ein, in dem ich das journalistische Handwerk unter diesen Realbedingungen erproben konnte. Am Ende hält man nicht nur Arbeitsprobe in den Händen, sondern ein wirklich relevantes medienjournalistisches Produkt. Da ist man nicht nur ein kleines bisschen stolz.“ Für Yannik Damerau war diese Projektarbeit im Rahmen des Seminars „Medienjournalismus“ mit anschließendem Kongressbesuch „bisher mein persönliches Highlight des Master-Studiengangs“.

Katharina Bellstedt fand es „eine tolle Möglichkeit, unter professioneller Anleitung unserer Dozenten Volker Lilienthal und Malte Werner Interviews vorzubereiten, zu führen und schließlich in Texte zu bringen“. Für sie war es auch die erste Gelegenheit, einen Einblick in den Medienjournalismus zu gewinnen. Die Produktion des diesjährigen „Nestbeschmutzers“ habe ihr „große Freude“ bereitet, sagt Clara Veihelmann. In einem relativ kurzen Zeitraum sei „ein tolles Magazin“ entstanden. Sie sei stolz auf das Ergebnis,“ da wirklich spannende Inhalte aufgegriffen und durch Expert:innen beleuchtet wurden“. Clara Veihelmann betont: „So praxisnah und ergebnisorientiert zu arbeiten ist untypisch für Uniseminare und macht richtig Spaß“.

Wie alle anderen spürte auch Mate Sieber den Zeitdruck, seine Bilanz bleibt aber positiv: „Es war trotz dessen eine lehrreiche und für die Zukunft prägende Erfahrung so auf den Punkt zu arbeiten und gleichzeitig flexibel genug zu sein, sich schnell mit den entsprechenden Themen vertraut zu machen. Das besondere Arbeitsfeld des Medienjournalismus findet Mate Sieber inzwischen „spannender als zu Beginn des Kurses noch gedacht“. Ein besonderes Erlebnis war es auch für die chinesische Studentin Mengyu Cao, denn sie hat hier „mein erstes Interview-Skript auf Deutsch geschrieben und hatte viel Spaß“.

16. August 2023