Abseits vom Mainstream
Antworten gesucht

Mit ihrem Beilagenmagazin +3 wollen die Herausgeber Robert Willmann und Iwan Ittermann Printmedien auch für junge Leute wieder attraktiver machen – mit Hilfe klug ausgewählter Fragen und des Internets.

von Ulrike Simon

Das Gespräch ist fast beendet, als Claudia Gersdorfs Stimme wieder diesen rauen, tiefen Ton bekommt. Das ist schon mehrfach während des Gesprächs vorgekommen: Immer dann, wenn ihr ein Gedanke besonders wichtig erschien oder sie emotional berührte. Zum Beispiel, als sie sagte, wie sehr sie die Politikverdrossenheit ihrer Generation nerve, wie still und duckmäuserisch viele ihrer Altersgenossen seien. Jetzt aber erzählt sie von ihrer Oma aus Sachsen, und dass sie das Militante von ihr geerbt zu haben scheine.

Claudia Gersdorf, 29, ist Redakteurin des Magazins +3. Neben ihr sitzt Robert Willmann, 30. Er und Iwan Ittermann, 28, der beim Treffen nicht dabei sein kann, nennen sich Herausgeber des Magazins. Das Treffen findet in den Verlagsräumen Unter den Linden in Berlin statt. Die Adresse ist repräsentativ. Repräsentativer als jene in der ehemaligen Zigarettenfabrik, wo der gemeinsame Weg begann. Doch das Gebäude inmitten dieser von Politikern, Hauptstadtjournalisten und Touristen bevölkerten Umgebung ist heruntergekommen. Offensichtlich hat derzeit niemand Interesse daran, es instandzuhalten.

Gersdorf arbeitete gerade in einer PR-Agentur, des Geldes wegen, wie sie sagt, als sie Willmann kennenlernte. Sie bekam mit, wie er ihren Vorgesetzten das Konzept eines Magazins präsentierte, das in jeder Ausgabe drei Fragen stellt: Fragen, die junge Menschen Willmanns Ansicht nach bewegen und auf die es nicht wirklich die eine, wahre Antwort gibt: Was ist Transparenz? Wer pflegt uns im Alter? Wie entsteht Innovation? Gersdorf, die zuvor bei Ärzte ohne Grenzen und Oxfam gearbeitet hatte, gewann den Eindruck, an Willmanns Idee mitzuwirken, wäre etwas Sinnvolles. Sie schrieb ihm eine E-Mail, lernte Ittermann kennen. Willmann und Ittermann bezeichnen sich als »zwei Idealisten« mit dem Ziel, »die Zeitungslandschaft vor dem Internet zu retten«. […]

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