Recherche Spezial
»Hauptstelle Horch«

Jahrelang versteckte der BND in einer Villa in Berlin-Wilmersdorf eine
geheime Abteilung: Die Spione befragten Asylbewerber und gaben dann ihr Wissen an die USA weiter. Bis die Rechercheure ihnen auf die Schliche kamen.

von Christian Fuchs und Frederik Obermaier

Die Behörde war ein Phantom: Dass die »Hauptstelle für Befragungswesen« (HBW) existierte, war eigentlich das Einzige, was über sie bekannt war. Sogar Abgeordneten im Bundestag teilte die Regierung nicht viel mehr mit. Sie soll eine Außenstelle des Bundesnachrichtendienstes (BND) sein, hieß es in Berichten. Eine offizielle Bestätigung gab es nie. Dafür einige Hinweise.

Fast 60 Jahre lang befragten die Spione der konspirativen Unterabteilung Flüchtlinge in der BRD, um so mehr über die Herkunftsländer zu erfahren. Im Jahr 2009 recherchierten wir erstmals über Männer in schwarzen Anzügen, die Iraker kurz nach deren Ankunft in Deutschland in den Erstaufnahmeeinrichtungen besuchten und konkrete Details zu Waffenfabriken, Palästen von Saddam Hussein oder Checkpoints wissen wollten. Pentagon-Mitarbeiter bestätigten, dass diese HBW-Informationen an die Amerikaner weitergegeben wurden und in die Zielerfassung im Irakkrieg einflossen. Die Bundesregierung konnte uns damals aus Gründen des »Staatswohls« leider »inhaltlich nicht weiterhelfen«. Auch der BND verleugnete die HBW: Die Hauptstelle sei »kein Bestandteil des Bundesnachrichtendienstes«.

Jetzt, vier Jahre später, fanden wir […]

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