Satire

Bergführer am Bullshit Mountain (6. August 2015)

Stewart am Fuße des Bullshit Mountain.  / Screenshot: Comedy Central

Stewart am Fuße des Bullshit Mountain. / Screenshot: Comedy Central

Die „Daily Show with Jon Stewart“ ist ab morgen Geschichte. Nach 16 Jahren tritt ihr Namensgeber freiwillig ab. In dieser Zeit machte Stewart aus der Satiresendung ein ernstzunehmendes Politikformat und schuf ganz nebenbei ein neues Genre.

von Malte Werner

Wenn am Donnerstagabend die Kameras im Studio an der Ecke 52. Straße und 11. Avenue im New Yorker Viertel Hell’s Kitchen ausgeschaltet werden, geht eine Ära amerikanischer Fernsehgeschichte zu Ende. Der schmucklose Flachbau mit der Hausnummer 733 und der markanten blauen Markise war bis dato die mediale Heimat von Jon Stewart und seiner „Daily Show“. Die als Nachrichtensatire konzipierte Sendung schaffte es in den vergangenen 16 Jahren, zu einer ernstzunehmenden Quelle politischer Information zu werden und ein ganzes Genre neu zu definieren.

Damit ist am Freitag Schluss. Während Stewarts Fans, die für Tickets zu seiner Show schon Stunden vor Beginn der Aufzeichnung vor dem Studio Schlange standen, den Abgang des 52 Jahre alten Moderators betrauern, dürften einige Blocks weiter östlich die Sektkorken knallen – im Hauptquartier von Fox News, Stewarts Antipode. (mehr …)