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Auseinandergelebt

Junge Erwachsene und Journalismus – eine schwierige, aber keinesfalls zum Scheitern verurteilte Beziehung. Aus neuen Forschungsergebnissen lassen sich fünf Nutzertypen ableiten. Message stellt sie vor

von Dennis Reineck

Ja, so ist die Jugend heute, schrecklich sind die jungen Leute…
Wilhelm Busch, Julchen

Dem Journalismus laufen die jungen Nutzer davon, so liest man allenthalben. Und es stimmt: Jugendliche und junge Erwachsene nutzen klassische journalistische Medien, also etwa Zeitung, Fernsehen- oder Radionachrichten, immer seltener. Das zeigen auch die Nutzungszahlen. Seit der Jahrtausendwende haben sich die täglichen Tageszeitungsleser im Alter von 14 bis 29 Jahren mehr als halbiert, die tägliche Leserschaft von Zeitschriften ist im selben Zeitraum in dieser Altersgruppe auf ein Drittel geschrumpft. Sahen im Jahr 2000 noch 83 Prozent der 14- bis 29-Jährigen täglich fern, waren es 2015 nur noch 67 Prozent. Ähnlich beim Radio: Dort sank der Anteil der Radiohörer in dieser Altersgruppe im selben Zeitraum von 80 auf 64 Prozent (Feierabend, Klingler, Turecek 2016). Kein Wunder, dass der Kommunikationswissenschaftler Klaus Arnold von Jugendlichen und jungen Erwachsenen als einer „Problemgruppe“ für den Journalismus spricht (Arnold 2009: 471 ).

Hat Ron Burgundy Recht? Nicht ganz! Qualität wird von jungen Mediennutzern geschätzt - aber selten nachgefragt.

Wir widersprechen Ron Burgundy (Anchorman) nur ungern: Qualitätsjournalismus wird von jungen Mediennutzern geschätzt – aber selten nachgefragt. / Quelle: imgur

Das gängige Gegenargument lautet: Was Offline-Medien verlieren gewinnen Online-Medien hinzu. Und auch dieses Argument lässt sich belegen: Der Anteil der 14- bis 29-Jährigen, die das Internet täglich nutzen, hat sich seit dem Jahr 2000 vervierfacht (Feierabend, Klingler, Turecek 2016). Ebenso bekannt ist aber, dass Jugendliche und junge Erwachsene online nicht primär journalistische Medien nutzen. Sie tauschen sich über Social Media mit ihren Freunden aus, schauen Kurzfilme auf Video-Portalen, spielen Online-Computerspiele und ja, sie nutzen auch journalistische Angebote – nur eben nicht in erster Linie. In der jüngsten Ausgabe der Studie „Jugend, Information, (Multi-)Media“ gab nur rund ein Viertel der Befragten an, sich primär im Internet über die Bundespolitik zu informieren. Die Tageszeitung lag im Vergleich fast gleichauf, das Fernsehen war mit 43 Prozent deutlich relevanter für politische Informationen (MFVS 2015).

Erst Veränderungen erkunden, bevor Konsequenzen gezogen werden

Jugendliche und junge Erwachsene werden demnach immer weniger von journalistischen Medienangeboten erreicht. Auf der Suche nach den Ursachen wird häufig bei den Medien selbst angesetzt: Was machen sie falsch, was können sie ändern? Doch offenbar hat sich in erster Linie etwas bei den jungen Nutzern verändert. Insofern empfiehlt es sich, zuerst zu erkunden, was sich dort genau geändert hat, bevor sich Macher über mögliche Konsequenzen Gedanken machen.

In einer empirischen Studie, die im Jahr 2013 durchgeführt wurde, gaben 78 junge Erwachsene im Alter von 16 bis 30 Jahren in acht Gruppendiskussionen zu den Themen Journalismus und journalistischer Qualität Einblicke in ihre Mediennutzungs- und -bewertungsmuster. Im Folgenden werden fünf Teilnehmer exemplarisch vorgestellt. Selbstverständlich handelt es sich bei den Beispielen um Einzelpersonen mit individuellen Vorlieben. Sie wurden jedoch so ausgewählt, dass typische Verhaltens- und Denkweisen der Altersgruppe illustriert werden können.

Typ 1: Der Flüchtige – Journalismus im Vorbeigehen

Erkan Güler ist 21 Jahre alt. Der Fachoberschüler hat ein breit gefächertes Interesse an Themen, von Lebensmittelskandalen über Bankraube und Doktorarbeitsplagiaten von Politikern bis hin zu Fußballtransfers. Themen, die ihn interessieren, findet er bei YouTube, Wikipedia, Google oder auf einer vorinstallierten Nachrichten-App. So beschreibt er seine App-Nutzung: „Wenn man im Bus sitzt und einem langweilig ist, guckt man mal einfach so grob drüber.“ Das Handy sei die beste Informationsquelle, „weil das aktualisiert sich halt jede Stunde mal“. Zeitung lese er nur flüchtig, wenn er an einem Zeitungsstand vorbei gehe und die Überschriften sehe. In den Blättern sei es nach seiner Erfahrung oft so, dass für ihn uninteressante Themen „drei, vier Seiten“ einnehmen würden, interessante Themen erhielten hingegen nur einen „kleinen Abschnitt“. Dennoch meint er, es gebe keine schlechten Medien. „Alle Medien sind informativ.“ Nur dadurch, dass „wir alle eigentlich das Internet benutzen, finden wir das Internet am besten.“

Erkenntnisse: Für die jungen Erwachsenen gibt es einen engen Zusammenhang zwischen journalistischen Angeboten und funktional äquivalenten Angeboten wie YouTube oder Wikipedia. Sie konkurrieren um ihre Aufmerksamkeit und dabei verlieren journalistische Angebote häufig, weil sie weniger unterhaltend (Beispiel YouTube) oder nicht so effizient zur Informationsgewinnung (Beispiel Wikipedia, Google) taugen wie alternative Internetangebote. Außerdem spricht die Themenauswahl journalistischer Angebote die Altersgruppe selten an. Flüchtige Nutzung journalistischer Angebote anhand von Teasern ist ebenso typisch. Längere Texte werden in der Regel nur von höher Gebildeten gelesen. Eine gewisse Tendenz zur Relativierung journalistischer Qualität taucht immer wieder bei dieser Altersgruppe auf, wenngleich die Mehrheit der jungen Erwachsenen (zumindest in der Stichprobe dieser Studie) immer noch universalistisch argumentiert: Qualität ist FAZ und nicht Bild, Tagesschau und nicht RTL 2 News.

Typ 2: Der Mobile – ohne Smartphone keine Information

Klaus Enders ist Student, 22 Jahre alt. Seit Kurzem hat er wieder ein Handy. Er sagt, er habe in letzter Zeit nichts von wichtigen Themen mitbekommen, weil sein Mobiltelefon kaputt war. Insbesondere ohne den Messengerdienst WhatsApp sei man heutzutage „eigentlich komplett aufgeschmissen“. Er nutzt Google News und die Nachrichten-Apps von Qualitätsmedien und ist relativ gut über aktuelles Geschehen informiert, etwa über Ereignisse in der Ukraine, aber ebenso über die Eskapaden des Rappers Bushido. Er kennt sich mit klassischen Qualitätsmedien gut aus, wenngleich er selbst in erster Linie die Apps von Tageszeitungen und Magazinen nutzt oder aktuelle Nachrichten über Facebook oder WhatsApp mitbekommt.

Quelle: Esther Vargas/flickr.de (CC BY-SA 2.0)

Ohne Smartphone keine Information – das gilt zumindest für die eher besser gebildeten Smartphone-User. Quelle: Esther Vargas/flickr.de (CC BY-SA 2.0)

Erkenntnisse: Typisch für die jungen Erwachsenen ist die starke Nutzung mobiler Endgeräte, in erster Linie von Smartphones. Auch das Bewusstsein für Qualitätsmarken wie die Tagesschau im Fernsehen oder gedruckte Tageszeitungen, ist weit verbreitet, wenngleich sie selten genutzt werden. Social Media übernehmen eine Distributionsaufgabe in dieser Altersgruppe, allerdings nutzen hauptsächlich bildungsnähere Milieus sie verstärkt zum Nachrichtenkonsum. Auch die gezielte Nutzung von Nachrichten-Apps ist eher typisch für studentische Milieus, während sonst höchstens vorinstallierte Nachrichten-Apps auf Handys zum Einsatz kommen.

Typ 3: Die Softe – Kein Interesse an Hard News

Simone Müller ist Lehrling, 27 Jahre alt. Sie interessiert sich in erster Linie für bunte Themen. Solche Dinge erfahre sie auf Seiten wie Google oder Promi Flash, aber auch im Fernsehen bei RTL exclusiv oder den RTL 2 News. Sie schaut lieber die RTL 2 News als die Tagesschau. Die öffentlich-rechtliche Nachrichtensendung zeige „immer nur Krieg, Tote“, während man bei dem Privatsender auch Themen wie schwangere Stars habe, „das lockert die Stimmung wieder auf“. Über Facebook erhält sie „nix von News“, weil sie dort nach eigener Auskunft nur „komische Facebook-Freunde“ habe, die „irgend so’n Scheiß“ teilen würden. Sie ist sich durchaus bewusst, dass viele Informationsangebote an ihr vorbei laufen: „Es gibt bestimmt viele gute Sachen oder schlechte Sachen, von denen wir gar keine Ahnung haben.“ Auch sagt sie, dass die Bild-Zeitung unsachlich berichte. In die Zukunft gewendet meint sie: „Es kommt die Zeit, da gibt’s gar keine Zeitungen mehr.“

Erkenntnisse: Verschiedene Tendenzen lassen sich an Simones Beispiel aufzeigen. Die jungen Erwachsenen fragen mehr positive Nachrichten im Sinne des „Constructive Journalism“ nach. In Social Media ersetzen algorithmisierte und Peer-Group-Filter die gewöhnlichen Relevanzfilter des Journalismus. Zugleich sind sie sich der daraus entstehenden blinden Flecken bewusst und auch gewisse Qualitätsdefizite bei den konsumierten Medien werden klar benannt. Schließlich ist auch die Abwendung von gedruckten Medien ein Phänomen, das typisch für die Altersgruppe ist. Eher milieubedingt und deshalb nicht typisch für alle jungen Mediennutzer ist die Vorliebe für Soft im Gegensatz zu Hard News. Das Fernsehen spielt bei allen Milieus außer den am höchsten Gebildeten noch immer eine wichtige Rolle.

Typ 4: Die Selektive – Social Media als Relevanz-Filter

Olga Kirova ist 20 Jahre alt. Sie stammt aus Bulgarien und kam für das Studium nach Deutschland. Deshalb verfolgt sie vor allem, was in ihrem Heimatland passiert. Sie lese „nur Sachen, die mich betreffen“, die also von direkter Relevanz für sie und ihr persönliches Umfeld sind. Soziale Netzwerke erfüllen für sie eine wichtige Funktion als Informationslieferant. Freunde würden „die ganze Zeit über Facebook so Links“ posten und diese Impulse nehme sie dann häufig zum Anlass, sich zum Beispiel auf Nachrichtenwebseiten weiter zu den Themen zu informieren. Aktuelle Meldungen erhalte sie zuerst über Facebook. Außerdem sieht sie einen Vorteil darin, dass viele verschiedene Personen bei Facebook kommentierten. Das helfe, manche Themen auch „von einer anderen Seite“ zu sehen. Dagegen würden auf den Nachrichtenwebseiten ihres Heimatlandes in den Kommentarspalten nur Beleidigungen ausgetaucht. Sie ist überzeugt, „viele junge Menschen haben einfach nicht die Gewohnheit, Zeitung zu lesen, die Zeitung zu kaufen“. Die Bild-Zeitung findet sie zu bunt, zu meinungslastig und sie reiche nicht aus, wenn man sich gründlich informieren wolle. Sie persönlich habe mangels Fernseher auch nicht die Gewohnheit, die Tagesschau zu sehen.

Erkenntnisse: Typisch für junge Erwachsene ist die Forderung, dass journalistische Medien Themen behandeln sollten, die unmittelbar etwas mit ihnen zu tun haben. Dies ist offenbar nur selten der Fall – Mainstream-Medien orientieren sich an älteren Zielgruppen, was eine Entfremdung der Jüngeren zur Folge hat. Relevante Themen finden sie denn auch, gewissermaßen Peer-Group-gefiltert, bei Facebook, weil dort interessante Themen untereinander geteilt werden. Dadurch, dass die jungen Erwachsenen dort mit Gleichgesinnten verbunden sind, ist ein Austausch auf Augenhöhe möglich. Die Kommunikation im sozialen Netzwerk wird deshalb als Gegenmodell zur Einwegkommunikation der klassischen Medien empfunden. Außerdem werden Nachrichten nicht mehr gezielt gesucht, sie finden ihre Nutzer. Pressemedien werden auch aus Kostengründen nicht gekauft – das wird häufig übersehen, wenn es um die geringe Nutzungsbereitschaft dieser Altersgruppe geht. Lieber liest man als Trittbrettfahrer die Zeitung bei den Eltern. Aber auch die Tagesschau gehört längst nicht mehr zu den Alltagsritualen. Dennoch dokumentiert sich auch hier ein Qualitätsbewusstsein, indem die problematischen Tendenzen in der Boulevardberichterstattung klar benannt werden.

Typ 5: Die Erratische – Nachrichtennutzung per Zufall

Silke Strunz ist ein 18-jähriger Lehrling. Themen wie Polizeigewalt gegen Frauen, Berichterstattung über Auslandseinsätze der Bundeswehr oder Lokalnachrichten aus ihrem Heimatort interessieren sie. Sie schaut Nachrichten auf Sendern wie RTL und ProSieben, weil das „in unserer Altersklasse einfach interessanter“ sei. Wenn ihre Eltern die ARD-Tagesschau sehen würden, „da denk ich immer, da schläfst immer fast ein“. Außerdem liest sie Lokalzeitung, insbesondere den Lokal- und den Sportteil – wobei die Zeitung ihr häufig nicht aktuell genug sei. Sie informiere sich auch „viel über Facebook“, „weil einfach irgendjemand da gefällt mir drückt und dann teilt und irgendwas dazu kommentiert. Dann sieht das ja jeder und dann liest man sich das halt durch und dann kommt man auf irgend ‘ne andere Seite, die Originalseite, und dann liest man’s da weiter.“ Zudem habe sie eine vorinstallierte App auf ihrem Handy. Dort könne man auf die Schlagzeilen drücken, „dann komme ich zum Beispiel auf Süddeutsche Zeitung oder Hamburger Zeitung“. Sie hat den Eindruck, dass man heutzutage „eigentlich gar nicht von den Informationen und Nachrichten fernbleiben“ könne, weil man von Medien „bombardiert“ werde.

Erkenntnisse: Neben Facebook, das hier eine ganz alterstypische Selektionsfunktion übernimmt, ist auch die Entfremdung von den öffentlich-rechtlichen Sendern typisch für diese Altersgruppe. Nutzungsentscheidungen werden eben nicht nur auf der Grundlage von Qualitätsurteilen gefällt, sondern häufig auch auf der Grundlage von Stilpräferenzen und Themeninteressen. Und hier scheint das Privatfernsehen wesentlich zielgenauer den Nerv der jungen Generation zu treffen. Auch dokumentiert sich hier ein Nebeneffekt der Vermittlerrolle von sozialen Netzwerken und Nachrichtenaggregatoren: Die Kenntnis von Medienmarken lässt nach. Zwar weiß man, dass es sich bei einer Webseite um die Onlinepräsenz einer Qualitätszeitung handelt. Ob diese aber nun Hamburger Zeitung oder Hamburger Abendblatt heißt, ist den meisten jungen Nutzern egal. Schließlich ist auch das Gefühl, journalistische Medien seien allgegenwärtig, ein typisches Phänomen. Warum sollte man also für Nachrichten zahlen, wenn man sie allerorten kostenlos angeboten bekommt. Journalismus wird nicht mehr gezielt gesucht, sondern begegnet überall und wird deshalb in kleinen, unspezifischen Häppchen konsumiert.

Die Methode

Die Beispiele stammen aus acht Gruppendiskussionen und einer schriftlichen Befragung unter 78 jungen Erwachsenen aus zwei unterschiedlich großen deutschen Städten in Südwest- und Nordostdeutschland (Ulm, Berlin), die im Zeitraum Dezember 2012 bis August 2013 durchgeführt wurden. Damit sind die Ergebnisse nicht repräsentativ. Wiederkehrende Muster ließen sich dennoch, auch mit Hilfe anderer repräsentativer Studien, als typisch für die Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen identifizieren.

Qualitätsbewusstsein vorhanden, aber…

Insgesamt zeigt sich ein gewisser Widerspruch zwischen Mediennutzung und Medienbewertung in der Altersgruppe. Bei vielen herrscht ein klares Bewusstsein für journalistische Qualität vor, die als Qualitätsmedien empfundenen Medien werden aber kaum genutzt. Wie es eine Studienteilnehmerin formulierte: „Ich glaub‘ aber, die besten Nachrichten sind bei den Sendern, wo wir‘s nicht gucken.“

Was folgt daraus für den Journalismus? Einige Konsequenzen sind in der Praxis bereits gezogen worden. Journalistische Medien folgen den jungen Nutzern in die sozialen Netzwerke und bauen Medienmarken auf, die den Interessen dieser Nutzer Rechnung tragen (Beispiele: Zett, Bento, der ARD/ZDF-Jugendsender). Auch der Trend zu mehr positiven Nachrichten im Sinne des Constructive Journalism findet mittlerweile prominente Befürworter.

Onlinemedien appellieren aber auch zunehmend an die Neugierde von jungen Nutzern, indem sie Click-Bait streuen und hoffen, dass angebissen wird. Dies hat allerdings auch eine Boulevardisierung des Informationsangebotes zur Folge. Hinzu kommt, dass die geweckten Erwartungen allzu häufig enttäuscht werden, wenn sich vermeintliche Enthüllungen als leere Versprechen entpuppen. Auch angesichts der kurzen Aufmerksamkeitsspanne der Altersgruppe ist die Neigung, den informationellen Kern einer Nachricht nicht bereits im Teaser, sondern einen Klick entfernt zu platzieren, problematisch, weil sie letztlich dazu führt, dass die Nutzer im Durchschnitt schlechter informiert sind als früher.

Einige der beschriebenen Tendenzen erinnern allerdings auch daran, dass die Journalismusnutzung junger Erwachsener gar nicht so weit von der Nutzung der Gesamtbevölkerung entfernt ist. Die Vorliebe für Soft News und Unterhaltungsthemen ist nichts Typisches für diese Generation, wie die TV-Quoten von Fußball, Tatort und Hollywood-Blockbustern im Vergleich zu den Nachrichtensendungen beweisen. Und Bildungsgrade und -milieus spielen eine wichtige Rolle für Nutzungsweisen, wie in der Gesellschaft insgesamt. Die Altersgruppe sollte demnach auf keinen Fall über einen Kamm geschoren werden. Dazu sind die Unterschiede, vor allem zwischen studentischen und Ausbildungsmilieus, trotz einiger Gemeinsamkeiten zu groß.

Dennis Reineck ist Projektmanager an der Deutschen Welle Akademie in Berlin. Zuvor arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Rudolf-Augstein-Stiftungsprofessur für Praxis des Qualitätsjournalismus der Universität Hamburg. Er promoviert zum Thema „Die soziale Konstruktion journalistischer Qualität“.

Literatur:

  • Arnold, Klaus (2009): Qualitätsjournalismus. Die Zeitung und ihr Publikum. Konstanz: UVK.
  • Feierabend, Sabine; Klingler, Walter; Turecek, Irina (2016): Mediennutzung
    junger Menschen im Langzeitvergleich: Nutzungsmuster 14- bis 29-Jähriger auf Basis der Studie Massenkommunikation. In: Media Perspektiven 2/2016, S. 120-128.
  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg.): Jugend, Information, (Multi-) Media. Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland. Stuttgart: MPFS.
  • Reineck, Dennis (2014): „Ich glaub‘ aber, die besten Nachrichten sind bei den Sendern, wo wir‘s nicht gucken“. Wie junge Erwachsene aushandeln, was guter Journalismus ist. Vortrag bei der Schader-Stiftung am 07.02.2014, URL: https://www.schader-stiftung.de/themen/kommunikation-und-kultur/fokus/journalismus/artikel/ich-glaub-aber-die-besten-nachrichten-sind-bei-den-sendern-wo-wirs-nicht-gucken-wie-j/
27. September 2016